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Bindestrich, Trennstrich, Gedankenstrich und Bis-Strich: Was ist eigentlich was?

Verbinden, trennen, eine Denkpause einschieben, einen zeitlichen oder räumlichen Abstand ausdrücken – die Querstriche in unserer Schriftsprache können eine ganze Menge! Aber welcher ist nun welcher? Was unterscheidet einen Bindestrich von einem Gedankenstrich, und was macht einen Bis-Strich aus?  Da kann man schon mal durcheinander kommen! Im Zusammenhang mit Leerschritten habe ich sie teils schon erwähnt, aber ich fasse das hier nochmal zusammen.

So kompliziert ist es gar nicht, und ein paar ziemlich hilfreiche Eselsbrücken gibt es auch. Wir sehen uns die verschiedenen Querstriche mal an. In den Bildergalerien finden Sie das Ganze jeweils kurz und prägnant zusammengefasst – inklusive Eselsbrücken!

Der Bindestrich: ein Strich, sie zu binden …

Wir fangen klein an: mit dem kurzen Bindestrich. Er verbindet Wörter und unterteilt sie. So sind zusammengesetzte Begriffe deutlich übersichtlicher, als wenn man sie einfach hintereinander weg schreiben würde. Stellen Sie sich nur mal vor, das Wort Hals-Nasen-Ohren-Arzt hätte keine Bindestriche! Und da der Bindestrich die einzelnen Bestandteile verbindet, kann man sich gut merken, dass er direkt ohne Leerzeichen zwischen ihnen steht.

… oder zu trennen!

Der Trennstrich sieht eigentlich genauso aus wie ein Bindestrich: ein kurzer Querstrich. Er signalisiert, dass ein Wort in der nächsten Zeile noch weitergeht. Und da es nicht endet, schließt auch der Trennstrich direkt ohne Leerzeichen daran an. Danach folgt ja sowieso der Zeilenumbruch – da brauchen Sie sich über einen Leerschritt also gar keine Gedanken zu machen.

Vom typografischen Standpunkt setzt man sowohl den Bindestrich als auch den Trennstrich als sogenannte Viertelgeviertstriche, als Divis oder als Bindestrichminus (auch ein tolles Wort, oder?).

Der Gedankenstrich gönnt uns eine Pause

Ein Gedankenstrich ist deutlich länger als die beiden Kurzstriche, die wir eben besprochen haben. Er kennzeichnet Einschübe oder (oft überraschende) Nachträge, und er kann in vielen Fällen durch Kommas oder Klammern ersetzt werden. Aber ich persönlich benutze gerne Gedankenstriche, um einen Einschub zu markieren!

Was ihn noch vom Bindestrich unterscheidet: Vor und nach dem Gedankenstrich tippt man jeweils einen Leerschritt. Das passt doch gut – schließlich gönnt er uns, um den eingeschobenen Gedanken zu verarbeiten, eine kleine Denkpause.

Typografisch heißt er übrigens Halbgeviertstrich. Sie tippen ihn ganz einfach, indem Sie zwei Bindestriche nacheinander tippen, natürlich mit den eben erwähnten Leerschritten. Dann wandelt Word sie in einen langen Gedankenstrich um. Oder Sie tippen einen Bindestrich mit Leerschritt davor und danach. Wenn Sie weiterschreiben, verwandelt er sich nach dem nächsten Leerschritt, den Sie machen, automatisch in einen Gedankenstrich.

Der Bis-Strich überbrückt Zeit und Raum.

Der dritte im Bunde ist der Bis-Strich. Genau wie der Gedankenstrich ist er lang, also ein Halbgeviertstrich. Das können Sie sich ganz einfach merken, wenn Sie daran denken, dass er einen räumlichen Abstand oder einen Zeitraum ausdrückt. 

Der Duden empfiehlt, vor und nach dem Bis-Strich keine Leerzeichen zu setzen. Auch dafür gibt es eine praktische Eselsbrücke: Der Bis-Strich ist ja praktisch eine Brücke zwischen einem Startpunkt und einem Endpunkt!

Wenn der jeweilige Ausdruck mit „von“ beginnt, sollten Sie übrigens keinen Bis-Strich verwenden, sondern das Wort „bis“ ausschreiben. Es heißt also entweder „von 13 bis 15 Uhr“ oder „13–15 Uhr“. Das ist konsequent!


Die Grafiken in den Slides und Teile des Textes stammen aus meiner Reihe SatzZeichenSetzung auf Facebook, LinkedIn und Instagram. Wenn Sie keine Folge  und keinen Blogartikel  verpassen möchten, abonnieren Sie gerne meine Facebook-Seite oder folgen Sie mir auf LinkedIn oder auf Instagram!


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