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Wie ich zum Korrekturlesen kam

Es ist eine meiner frühsten Kindheitserinnerungen. Ich sitze gemütlich auf dem Schoß meiner Mutter an ihrem Schreibtisch im Arbeitszimmer. Sie hat zwei Stapel Schulhefte vor sich liegen, nimmt eins nach dem anderen vom ersten Stapel, öffnet es, notiert mit ihrem Rotstift Korrekturen und Anmerkungen am Rand, legt das Heft auf den anderen Stapel. Ich sehe ihr fasziniert dabei zu. Homeoffice mit Kinderbetreuung – fast wie in Corona-Zeiten, damals unsere Nachmittagsroutine. Jetzt als Lektorin und Texterin ist mir die Situation aus meiner Kindheit wieder sehr präsent.

Korrigieren schon als Kind

Meine Mutter ist Lehrerin, Grundschullehrerin aus Leidenschaft. Und sie ist nicht die einzige Lehrerin in meiner Verwandtschaft. Man könnte fast sagen, dass ich aus einer Lehrerdynastie stamme: Mein Großvater, mein Onkel und meine Tante, meine Cousine und eine Cousine zweiten Grades waren und sind Lehrer*innen. Kein Wunder, dass ich als Kind eine Zeit lang auch Lehrerin werden wollte! Zum Glück (für mich und für die Schüler) gelangte ich rechtzeitig zu der Erkenntnis, dass mir das Korrigieren von Heften zwar Spaß macht, ich aber auf keinen Fall vor einer Schulklasse stehen und unterrichten möchte …

Rotstift zum Korrekturlesen
Heute nicht mehr per Rotstift: Das Korrigieren begleitet mich schon lange.

Jedenfalls habe ich als Kind mit Begeisterung Schule gespielt und vor allem Hefte korrigiert. Natürlich mit Rotstift! Das war ja der eigentliche Spaß daran. Mangels eigener Schüler habe ich meistens irgendetwas korrigiert, das ich selbst geschrieben hatte. Ich sammelte damals Tierfoto-Aufkleber, die es bei einer großen Tankstellenmarke gab. Wenn das Sammelalbum voll war, klebte ich doppelte Aufkleber in ein Heft und schrieb Bildunterschriften oder kleine Texte dazu. Später, wenn ich Lust hatte, etwas zu korrigieren, schnappte ich mir den Rotstift und überarbeitete meine eigenen Texte. So habe ich als Lektorin eine ideale Nische gefunden: Ich darf korrigieren, muss aber nicht vor einer Schulklasse stehen!

Es folgen einige Jahre, in denen meine Erinnerung nichts an Korrekturlesen ausspuckt. Bis zum Studium natürlich. Nie vergesse ich die Nacht, die ich mit mehreren Kommilitonen bei meiner besten Freundin verbrachte, um mit vereinten Kräften ihre Magisterarbeit zu korrigieren. Nacht deswegen, weil der Abgabetermin extrem nahe gerückt war. Aber was ist schon eine durchgearbeitete Nacht mit einem Stapel Textseiten und ein paar netten Leuten, wenn man jung ist! Später im Beruf fiel es mir leicht, unsere Printprodukte vor der Veröffentlichung noch einmal in Ruhe durchzulesen und letzte Fehler zu entdecken und zu berichtigen.

Lektorin statt Lehrerin

Nach dieser langen und freundschaftlichen Beziehung zwischen dem Korrekturlesen und mir ist es nur folgerichtig, dass ich in mein Portfolio nicht nur das Schreiben, sondern auch das Korrigieren und Lektorieren von Texten aufgenommen habe. Den klassischen Rotstift benutze ich natürlich nicht mehr. Zu praktisch ist es, einfach mit „Änderungen nachverfolgen“ alles so in der Textdatei zu vermerken, dass der Kunde genau sehen kann, wo ich Korrekturen vorgenommen oder Änderungen vorgeschlagen habe. Natürlich nicht – wie in der notenorientierten Schule – um Ihren Text wie ein Lehrer zu beurteilen, sondern um ihn gemeinsam mit Ihnen zu optimieren, um Sie dabei zu unterstützen, nur sorgfältig geprüfte und korrigierte Texte für Ihre Unternehmenskommunikation zu verwenden.

Sie ersparen sich den Druck, in Ihrem eigenen Text alle Fehler finden zu müssen – das ist nämlich gerade dann nicht so einfach, wenn man ihn in- und auswendig kennt, weil man ihn selbst verfasst hat. Wenn Sie eine Lektorin mit dem Korrektorat beauftragen, profitieren Sie davon, dass die ganz frisch auf den Text blickt – wie Ihre Leser*innen. Meine lange Erfahrung mit der Sprache, dem Schreiben und dem Korrekturlesen und meine Leidenschaft fürs Lesen haben zu meiner Sicherheit in orthographischen und grammatikalischen Fragen geführt, die Sie nun für Ihre Texte in Anspruch nehmen dürfen!

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