· 

Mut zur Lücke: Rund um die Auslassungspunkte

Sie können viel ersetzen, die drei direkt hintereinander gesetzten Punkte, die ein Auslassungszeichen darstellen. Manchmal stehen sie für den Teil eines Satzes, manchmal für ein Wort oder für einen Teil eines Wortes. Oder sie bedeuten eine Pause. Man findet die Auslassungspunkte mal ohne Leerschritt direkt an ein Wort angeschlossen, manchmal mit einem Leerschritt Abstand zu den Wörtern davor und danach. Und was ist nun richtig?

Wohin mit den Auslassungspunkten?

Es kommt darauf an, wofür das Auslassungszeichen steht und ist eigentlich ganz logisch und gut zu behalten. Wenn die drei Auslassungspunkte ein ganzes Wort oder sogar mehrere Wörter ersetzen oder wenn sie eine Pause oder ein „In-der-Luft-Hängen“ des Satzes andeuten, behandelt man sie wie ein Wort. Das heißt, zwischen ihnen und dem Wort davor bzw. danach steht ein Leerzeichen, so wie sonst auch zwischen zwei Wörtern:

 

„Das ist doch …“ 

„Ich … weiß es nicht.“

 

Wenn die Auslassungspunkte nur einige Buchstaben eines Wortes ersetzen, dann hängt man sie direkt an den letzten vorhandenen Buchstaben des Wortes an. Ganz so, als wären sie eben die ausgelassenen Buchstaben:

 

„Das ist doch sch…“

 

Übrigens besteht dieses Auslassungszeichen immer aus drei Buchstaben, egal wie viele es ersetzt.

Wenn Sie also wissen möchten, wohin die drei Punkte gehören, überlegen Sie sich einfach, was sie an dieser Stelle ersetzen oder bedeuten sollen. Dann ist es wie von selbst ganz klar!

Auslassungszeichen am Ende des Satzes

Und was passiert, wenn die Auslassungspunkte mit einem anderen Satzzeichen zusammentreffen? Wenn ein Satz mit Auslassungszeichen endet, weil gerade am Ende eines oder mehrere Wörter weggelassen werden oder der Satz in der Luft hängt? Was passiert mit dem eigentlichen Satzzeichen?

Bei einem Aussagesatz lässt man den Punkt am Ende dann einfach weg. Der Satz endet mit den Auslassungspunkten, ein vierter wäre zu viel. Auch hier werden sie – wenn sie ein vollständiges Wort ersetzen – mit einem Leerschritt vom Wort davor abgesetzt:

 

„Ich gehe dann mal …“

 

Und bei einer Frage oder einem Ausruf? Das Fragezeichen oder Ausrufezeichen folgt dann direkt auf die drei Punkte, eben so, als wären sie ein Wort. Ohne Leerschritt. Ebenso bei eingeschobenen Nebensätzen, die mit einem Komma enden. Das Komma schließt direkt an die drei Punkte an wie an das Wort, das dort eigentlich stehen würde.

Wenn ein Satz mit Auslassungszeichen beginnt

Es kommt vermutlich seltener vor, aber ein Satz kann auch mit den Auslassungspunkten beginnen. Wenn zum Beispiel in einem Gespräch jemand den Satz einer anderen Person zu Ende spricht. Als Beispiel musste ich sofort an eines der 3 ???-Hörspiele denken. Ich erinnere mich nicht mehr, welche Folge es war, aber die Stimmen höre ich noch! Der kurze Dialogfetzen, den ich meine, würde geschrieben so aussehen:

 

„Die Pistole ist …“

„… ein Gasfeuerzeug!“

 

Am Anfang des zweiten Teilsatzes schreibt man dann nicht automatisch groß wie sonst am Satzbeginn, sondern je nach der Wortart so, wie das erste Wort geschrieben wird. Denn der Satz geht ja über die „Grenze“ der Anführungszeichen und der Auslassungspunkte hinweg weiter.

Wenn vor dem Halbsatz ein ganzer, vollständiger Satz steht, behält dieser übrigens sein abschließendes Satzzeichen. Hier können also doch mal vier Punkte fast direkt aufeinander folgen – allerdings braucht man dann ein Leerzeichen zwischen dem Punkt am Ende des ersten Satzes und dem Auslassungszeichen am Anfang des zweiten Satzes. Wie zwischen zwei Sätzen üblich.


Die Grafiken und Teile des Textes stammen aus der Reihe "SatzZeichenSetzung" auf meiner Facebook-Seite, bei Instagram und auf LinkedIn. Wenn Sie keine Folge verpassen möchten, folgen Sie mir dort gerne!


Mehr über Satzzeichen finden Sie hier:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0