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Jahresrückblick 2023: Zu neuen Ufern

2023 war ein ziemlich anstrengendes Jahr, und wieder bin ich nicht böse, dass es vorbei ist. Auf jeden Fall bietet es genug Stoff für einen Rückblick im Rahmen der wunderbaren Blog-Challenge "Jahresrückblog23" von Judith Peters.  Gleichzeitig ist mein Jahresrückblick, den ich am 1. Januar geschrieben habe, mein erster Text im Rahmen der Challenge #52in24 von Jade von den Meeresträumerinnen

Windmühle vor blauem Himmel mit Schäfchenwolken, leicht schräg fotografiert
Ich lebe jetzt zwischen Moor und Mühlen

 

Das Thema des Jahres - auch wenn ich kein spezielles Motto hatte - war 2023 "Zu neuen Ufern". Das passt nämlich in mehrfacher Hinsicht. 

 

Mein Jahresrückblick fühlt sich in diesem Jahr ein bisschen an wie eine Serie mit einem richtigen Cliffhänger. Denn konsequenterweise – und nicht unerwartet – begann das Jahr 2023 so, wie das Jahr 2022 aufgehört hatte. Also steigen wir gleich mal so ein wie in eine Fernsehserie!


Was bisher geschah

Ende November 2022, Sie erinnern sich vielleicht, hatte unser damaliger Vermieter uns mit der Eigenbedarfskündigung für das Haus schockiert, in dem wir zu dem Zeitpunkt seit viereinhalb Jahren gewohnt hatten. Also war klar: 2023 müssen wir ein neues Zuhause finden!

Auf der Suche nach einem Home fürs Office

So begann das neue Jahr damit, dass wir einschlägige Portale und die Immobilienanzeigen in Zeitungen durchforsteten. Im Harz natürlich, aber wir dachten auch darüber nach, uns etwas mehr Richtung Küste zu orientieren. Mein Vorteil als Selbstständige: Ich bin nicht auf die Pendeldistanz zu einem Arbeitgeber angewiesen. 

 Die Suche war gar nicht so einfach. Damit unsere Mail überhaupt wahrgenommen wurden, mussten wir extrem schnell auf Anzeigen reagieren. Und die Kommunikation ließ in vielen Fällen sehr zu wünschen übrig. Tatsächlich kann man viel über Kommunikation, Höflichkeit und Augenhöhe lernen, wenn man Kleinanzeigen-Portale nutzt! Aber das bietet genug Stoff für einen eigenen Artikel …

In vielen Fällen kam überhaupt keine Reaktion auf meine Mails, oft wurde nur mitgeteilt, dass alle Besichtigungstermine schon vergeben seien. Aber ein paar Termine konnten wir ergattern, und so ging es schon ab Anfang Januar immer wieder auf Tour. Von Traumhäusern bis zu Kuriositäten war so ziemlich alles dabei ...

Kreuz und quer durch Niedersachsen – auch kulinarisch!

Auf den Besichtigungstouren haben wir einiges von Niedersachsen gesehen. Das war zwar ziemlich anstrengend, aber auch interessant. 

Denn wir haben versucht, auf jeder Fahrt wenigstens ein ganz kleines bisschen von der Gegend zu sehen und/oder lecker essen zu gehen. So wurde das erste Drittel des Jahres zu einer kulinarischen Reise kreuz und quer durch Niedersachsen.

Gebratene Scholle mit Bratkartoffeln, Zitrone und Salatbeilage auf einem viereckigen Teller, links liegt eine Gabel
Die beste Scholle meines Lebens in Cuxhaven

 

Da wir uns außer dem Harz vor allem in Richtung Nordwesten orientiert hatten, gab es die eine oder andere norddeutsche Spezialität. Zum Beispiel die wohl beste Scholle meines Lebens im Fischereihafen von Cuxhaven. Dreierlei Matjes in Greetsiel. Wild-Frikadellen in der Nähe von Osterholz-Scharmbek. Krebsrahmsuppe und Pasta mit Scampi (wenn ich mich richtig erinnere) in Brake an der Weser. Leber mit scharfer Sauce in Jemgum.

Eiserne Pfanne mit zwei Frikadellen, Rosenkohl, Pilzen und Kartoffelplätzchen
Wild-Frikadellen mit Rosenkohl bei Osterholz-Scharmbek

 

Wir haben wunderbare Restaurants entdeckt, einige Lieblingsorte wiedergesehen und andere zum ersten Mal besucht.

 

Wenn der Zeitdruck nicht gewesen wäre, hätten wir das richtig genossen. Aber auch so bleiben schöne Erinnerungen sogar an diese hektische Zeit.

Schrödinger und Murphy ziehen um

Im April wurden wir endlich fündig und unterschrieben am Ende des Monats den Mietvertrag für einen schönen Bungalow im Oldenburger Münsterland. Endlich! Die Erleichterung war riesig! Und das Haus ist wirklich ein gemütliches Zuhause.

Nun ging es ans Packen und Aussortieren. Und dann begann der Umzug der Pannen. Zuerst mussten wir den Umzugstermin aus gesundheitlichen Gründen verschieben. Ziemlich genau zu einem Zeitpunkt und für so lange, dass zwar vieles schon verpackt und verstaut war, man aber nicht einfach weiterpacken konnte, weil wir Dinge wie Töpfe, Geschirr, Bettsachen, Herd und Kühlschrank und so weiter länger brauchten als ursprünglich gedacht. Ein unangenehmes Zwischenstadium, in dem wir uns da befanden – eben Schrödingers Umzug, wo wir wie in dem berühmten Gedankenexperiment mit der Katze in einer Überlagerung der Zustände „schon umgezogen“ und „noch nicht umgezogen“ festhingen …

Als Schrödinger sich wieder beruhigt hatte und der Umzug endlich richtig losging, lief Murphy zu großen Formen auf. Ja, der mit dem Gesetz. Alles, was schiefgehen kann, geht auch schief. Es begann damit, dass wir statt des eigentlich gemieteten Transporters einen deutlich kleineren bekamen. Auf der Rückfahrt vom ersten Transport hatte der eine Reifenpanne. Das Ersatzauto war, man glaubt es kaum, noch kleiner. So planten wir immer wieder um, brauchten viel länger als gedacht und strapazierten unsere Umzugshelfer und unsere Nerven über die Maßen.

Irgendwann war alles geschafft, die alte Wohnung gereinigt und übergeben. Wir machten uns endlich selber auf den Weg ins neue Zuhause und genossen den Abend des letzten Umzugstages auf der neuen Terrasse. Wir konnten es kaum glauben, dass wir endlich wieder zu Hause waren.

Mit Sack und Pack und Homeoffice

Wenn man mit seinem eigenen Büro als Selbstständige umzieht, will das Packen gut durchdacht sein. Das letzte, das ich einpackte, war mein Büro. Mit das erste, was im neuen Zuhause funktionieren musste, war - mein Büro! Denn ich hatte gleich nach dem Umzug Aufträge zu bearbeiten. Und es war wichtig, dass ich bestimmte Ordner und Bücher nicht erst lange suchen musste. Nach ein paar Tagen Provisorium konnte ich mein Büro beziehen. Schreibtisch aufbauen, PC anschließen, meine geliebten Bücher um mich rum, fertig! 

Für die Arbeit mit meinen Kund*innen ändert sich durch den Umzug zum Glück gar nichts. Denn der Kontakt zu ihnen findet ganz überwiegend per E-Mail, Telefon und Internet statt. So ging es nahtlos weiter mit der Arbeit für die Bestandskund*innen. Und gleichzeitig freue ich mich auf neue Kunden aus der neuen Heimatregion, dem Oldenburger Münsterland zwischen Ems und Weser.

Einfach mal machen …

Als hätte ich nicht mit Kundenaufträgen und der Suche nach dem neuen Zuhause genug um die Ohren gehabt, habe ich irgendwann im Frühjahr zwei sehr verlockende Ausschreibungen entdeckt. Sie erinnern sich, da war ja noch die Sache mit dem angefangenen Roman! Zum Weiterschreiben war ich aus bekannten Gründen fast gar nicht gekommen. Aber die Ausschreibungen klangen so vielversprechend, dass ich es einfach versuchen musste. Manchmal ist es ganz hilfreich, wenn man keine Zeit zum Grübeln hat!

Also setzte ich mich auf den Hosenboden, schrieb das geforderte Exposé und brachte  eine Leseprobe in einen abgabereifen Zustand. Zwischendurch. Obwohl der Roman noch gar nicht fertig war. Bei der ersten Ausschreibung – für ein Stipendium – habe ich mir gleich mal, ohne es zu merken, das Layout der Datei und damit die Zulassung zur Teilnahme zerschossen.

Aber da war ja noch die zweite. Eine offene Ausschreibung des Novel Arc Verlags, die mir gut zu meinem Romanbaby zu passen schien. Also habe ich auch hier alle geforderten Unterlagen eingereicht. Und dann erst einmal versucht, gar nicht weiter darüber nachzudenken.

… könnte ja gut werden!

Kurz nach dem Einzug ins neue Haus kam dann die Mail des Jahres: Der Novel Arc Verlag bot mir einen Vertrag für meinen Roman an! Nach einem sehr konstruktiven und angenehmen Videocall mit Verlegerin Janka Ptacek habe ich unterschrieben. Und konnte mein Glück kaum fassen, dass mein allererstes Buchprojekt ein so tolles Zuhause im Genre Jugendfantasy gefunden hat! 

Nun wurde es ernst. Es wurde die Art der Ausgabe festgelegt, ein Abgabetermin für das Manuskript verabredet, und ich konnte die Weiterarbeit daran nicht mehr vor mir herschieben! Das war sehr spannend und auch ein bisschen furchteinflößend. Mittlerweile bin ich mitten im Überarbeiten des Manuskripts und habe viel mehr Spaß dabei, als ich dachte.

Nach und nach entstanden die nächsten Bausteine, die zu einer Veröffentlichung dazugehören. Ich bekam einen Cover-Entwurf, der so gut zur Geschichte passt, dass ich das Gefühl hatte, der Illustrator hätte in mein Herz gesehen. Es gab einen Klappentext. Ich musste eine kurze Biographie einreichen. Nach der Abgabe, die noch im Januar 2024 liegt, geht das Manuskript ins Lektorat, auf das ich schon sehr neugierig bin. Es bleibt spannend!

Im neuen Homeoffice

Das ganze Jahr über hatte ich eine tolle Mischung von Aufträgen, und im Spätsommer – nun im neuen Homeoffice im neuen Zuhause – zog die Auftragslage nochmal richtig an. Darunter waren die Korrektorate für zwei Bücher, mein „Gute-Laune-Auftrag“ von einem Stammkunden im Bereich Produktbeschreibung, außerdem Webartikel, Mailing, Lektorate von Webtexten und Präsentationen und sehr interessante Textaufträge im Bereich interne Kommunikation.

So war viel zu tun: Zwischen Kundenaufträgen und der Arbeit am eigenen Roman wollte ja auch das Haus eingerichtet werden. Trotzdem blieb noch ein bisschen Zeit für die ersten Ausflüge in die neue Umgebung.

Entdeckungen zwischen Moor und Mühlen

Blick in eine Moorlandschaft mit hohen Gräsern, einem Tümpel und jungen Birken, im Hintergrund blüht Heidekraut
Auf dem Moorlehrpfad bei Molbergen

Wer mich kennt, kann sich denken, wohin der allererste Ausflug nach dem Umzug ging: an die Nordsee natürlich, die nur noch 1,5 Stunden Fahrzeit entfernt ist! In Hooksiel bei Wilhelmshaven waren wir am Hafen und natürlich am Strand.

 

Ganz in der Nähe unseres neuen Zuhauses haben wir einen Moorlehrpfad erkundet, einen Bio-Bauernmarkt in einem Kloster besucht, waren in Papenburg an der Ems und in Oldenburg. Die Kirmes und der kleine Weihnachtsmarkt in unserem Ort lockten natürlich auch.

Für mehr war noch keine Zeit. Aber umso mehr freue ich mich auf das neue Jahr, in dem wir die Umgebung besser kennenlernen werden. Denn zwischen Moor und Mühlen, Großsteingräbern, Kanälen und der Nordsee gibt es unglaublich viel zu entdecken. Hier im Blog werde ich ab und zu davon berichten. 

Meine liebsten eigenen Blogartikel 2023

Im Jahr 2023 habe ich nur fünf Blogartikel geschafft - eindeutig zu wenig! Hier zeige ich Ihnen nochmal meine beiden Lieblingsartikel.

Instagram-Post mit dem Bild einer Joker-Spielkarte, Text: Neu im Blog: April, April: Aprilscherze und was sie mit Medienkompetenz zu tun haben
Der Instagram-Post zu meinem Lieblings-Blogartikel

April, April – Aprilscherze und was sie mit Medienkompetenz zu tun haben

Die Idee zu diesem Artikel spukte mir schon länger im Kopf herum. Denn ich mag Aprilscherze, wenn sie gut gemacht sind. Was zu einem guten Aprilscherz dazugehört, auf welche Aprilscherze ich so richtig reingefallen bin und wieso Aprilscherze etwas mit Medienkompetenz zu tun haben.

 

 Von „Glückauf“ nach „Moin“ – Umzug und Sprache

Als Sprach-Fan finde ich es sehr spannend, dass ein Umzug in eine andere Region auch ein Umzug in andere sprachliche Gepflogenheiten ist. Deshalb gehört dieser Blogartikel auch zu meinen Favoriten.

Eure Top 3 in meinem Blog

Bei euren Lieblingsartikeln hat sich nicht viel verändert. Alle drei Artikel, die 2023 am meisten gelesen wurden, waren auch im letzten Jahr die Top 3. Oldies but Goldies halt!

3. Platz: Abkürzungen, Punkte und andere Satzzeichen

2. Platz: Bindestrich, Trennstrich, Gedankenstrich und Bis-Strich: Was ist eigentlich was?

1. Platz: „Lese“ oder „lies“ - Wie Loriot dabei hilft, den Imperativ richtig zu bilden

Interessant: Bei allen dreien geht es um Grammatik! Besonders freue ich mich darüber, dass bei allen drei Artikeln die Zugriffszahlen 2023 noch besser waren als im Vorjahr. Auch die gesamten Zugriffszahlen meines Blogs sind gestiegen - und das, obwohl ich so wenig gebloggt habe. 

Worauf ich mich 2024 freue

  • Natürlich auf die Veröffentlichung meines Jugendfantasy-Romans!
  • Auf viele spannende Aufträge von langjährigen und neuen Kund*innen. Sie brauchen einen Text, möchten Ihren Text korrigiert oder lektoriert haben? Dann melden Sie sich gerne. 
  • Auf viele Ausflüge #wegvomSchreibtisch im Oldenburger Münsterland und drum herum.
  • Auf mehr Bloggen als in diesem Jahr und die Überarbeitung meiner Website, die schon wieder auf der Strecke geblieben ist und nun langsam wirklich dringend nötig ist.
  • Auf mehr Zeit zum Lesen, Stricken und Erholen, denn das alles kam 2023 mal wieder zu kurz.

Es wird gut, sowieso …

Mit Haussuche, Umzug, Einrichten und all den Krisen und Sorgen in der Welt und im Privaten bin ich ein bisschen erleichtert, dass das Jahr nun vorbei ist. Dieser Jahreswechsel hilft doch etwas dabei, einen symbolischen Haken dran zu machen! Ich hoffe, dass 2024 weniger aufreibend und stressig wird. Aber zum ersten Mal wage ich es kaum, das zu hoffen …

Zum Glück hat das Radioprogramm in der Silvesternacht mit zwei sehr passenden Songs die Vorfreude auf 2024 ein bisschen angeheizt. Ganz kurz nach Mitternacht, als Einstieg ins neue Jahr sozusagen, kam im Radio einer UNSERER Songs. Besser kann ein Jahr kaum anfangen!

Und noch vor Mitternacht hatte ein anderer Radiosender es wohl darauf angelegt, mich an meinen Optimismus zu erinnern, und spielte Mark Forster:

„Egal, was kommt, es wird gut, sowieso

Immer geht ne neue Tür auf, irgendwo

Auch wenn‘s mal nicht so läuft wie gewohnt,

egal, es wird gut, sowieso.“

Das passt perfekt zum Umzugsjahr 2023 und macht gleichzeitig Mut für 2024.

Mit diesen Zeilen wünsche ich euch ein glückliches, gesundes und erfolgreiches 2024!

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Kommentare: 1
  • #1

    Birgit Oppermann (Donnerstag, 04 Januar 2024 18:39)

    Liebe Birgit,
    herzlichen Glückwunsch zum Buchvertrag! Wie großartig! Und der ganze Trubel rund um den Umzug ist immerhin für spannende Geschichten gut :) Vielen Dank für den Einblick in dein turbulentes Jahr!
    Viele Grüße
    Birgit