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Fehler in Printprodukten vermeiden: So bringt ein Korrekturumlauf wirklich etwas!

Verschiedenfarbige Stifte auf einem Kalender: Ein gut organisierter Korrekturumlauf minimiert die Fehler in Printprodukten.
Ein Korrekturumlauf hilft, Fehler in Printprodukten zu vermeiden.

Vier Augen sehen mehr als zwei. Um Fehler in Printprodukten zu vermeiden, ist es sinnvoll, einen Korrekturumlauf zu organisieren. Egal ob Sie eine PDF-Datei per Mail herumschicken, einen Ausdruck herumgeben oder auf eine Datei in einem gemeinsam genutzten Ordner in einer Cloud oder auf einem Server zugreifen: So ein Umlauf kann schon mal zum sprichwörtlichen Sack Flöhe werden!  

 

 

Wenn Sie ein paar Tipps beachten, holen Sie das Optimum aus Ihrer Korrekturrunde heraus und minimieren die Fehler – und auch die Korrekturarbeit – in Ihren Printprodukten.

Wie Sie Ihren Korrekturumlauf optimal gestalten

  1. Ernennen Sie eine:n Hauptverantwortliche:n. Die Person entscheidet über die Umsetzung von Korrekturen (ja, es kann vorkommen, dass jemand unbeabsichtigt Fehler „hineinkorrigiert“), muss also in Rechtschreibung und Grammatik sattelfest sein, das Corporate Wording gut kennen und die Autorität haben, inhaltliche Entscheidungen zu treffen und Texte zu verändern.
  2. Legen Sie die Teilnehmer:innen fest. Nicht zu viele (das ist wie bei den Köchen), aber auch nicht zu wenige. Und die richtigen. Zum Beispiel jemand aus jeder Abteilung, die Inhalte beisteuert – so wird der Umlauf Ihre kleine Expert:innenrunde. In diesem Zusammenhang kann auch festgelegt werden, wer sich auf was konzentrieren soll. Das hilft gerade bei umfangreichen Broschüren.
  3. Entscheiden Sie, in welchem Stadium das Produkt Korrektur gelesen wird. Mein Tipp: Eine Runde sollte schon vor dem Setzen des Flyers oder der Broschüre stattfinden. Planen Sie genug Zeit bis zum Drucktermin ein, je nach Umfang des Dokuments und je nachdem, wie viele Korrekturumläufe Sie durchführen möchten.
  4. Legen Sie fest, wer wann Korrektur liest – vor allem, wenn Sie eine Datei oder einen Ausdruck herumgeben. Denn erstens kann eine bestimmte Reihenfolge sinnvoll sein, zweitens muss jeder Teilnehmer ausreichend Zeit zur Verfügung haben. Niemand sollte mit einem Umlauf „überfallen“ werden.
  5. Falls Sie nicht auf eine gemeinsame Datei zugreifen: Wenn es logistisch machbar ist, lassen Sie nur eine Datei beziehungsweise nur einen Ausdruck herumgehen. So vermeiden Sie, dass ein Fehler von mehreren Teilnehmern parallel gefunden wird, und sparen sich das umständliche Zusammenführen aller Korrekturen in eine Datei.
  6. Wenn Sie einen Ausdruck herumgehen lassen, kann es helfen, wenn die Kolleg:innen verschiedene Stiftfarben benutzen. So sieht man, wer was korrigiert hat (was bei einer PDF-Datei automatisch passiert). Das kann bei der Entscheidung über Korrekturen und bei eventuellen Rückfragen sehr hilfreich sein.
  7. Nach jeder Umlauf-„Runde“ führt die Hauptverantwortliche die Korrekturen, falls nötig, zusammen und entscheidet bei jeder einzelnen, ob sie übernommen oder gelöscht (bzw. weggelassen) werden soll. Die Umlauf-Datei sollte nicht ungefiltert zum Einarbeiten der Korrekturen gegeben werden.
  8. Eine kleine Feedback-Schleife kann sinnvoll sein. Das klingt nach mehr Aufwand, kann aber die Arbeit langfristig effektiver machen. Wenn Sie Ihre Korrekturleser:innen über bestimmte Entscheidungen informieren, prägen sich Gepflogenheiten ein, es wird nicht ein- und dasselbe unübliche Wording immer wieder verwendet, schon in der Zuarbeit werden Fehler vermieden. Das spart am Ende Zeit und Nerven!
  9. Bewahren Sie die „alten“ Versionen des Umlaufs für alle Teilnehmer:innen zugänglich auf bzw. hängen Sie sie mit an die Umlaufmail oder geben Sie den alten Ausdruck zur nächsten Runde mit herum. So kann jeder noch einmal darin nachsehen, was angemerkt wurde. 
  10. Es wird unter Korrekturleser:innen immer verschiedene Meinungen geben. Sie werden Korrekturen finden, die von jemand anderem gestrichen oder wiederum kommentiert worden sind. Lassen Sie eine Kommentardiskussion nicht zu sehr ausufern – ein kurzer Anruf zur Klärung „raubt“ oft weniger Zeit als eine „Kommentarschlacht“ ;-)
  11. Nach Ende der letzten Umlaufrunde und Einarbeitung der Korrekturen sollte die Hauptverantwortliche nochmals prüfen, ob alles umgesetzt wurde, und dann das gesamte Produkt noch ein letztes Mal selbst durchlesen.

Mit diesen Tipps gestalten Sie die Korrekturumläufe für Ihre Printprodukte effizient und werden die allermeisten Fehler ausmerzen. Wenn Sie allerdings ganz sichergehen wollen, denken Sie über ein externes Korrektorat nach. Denn eines lässt sich nicht ganz vermeiden: Dass Sie betriebsblind werden und Dinge übersehen, weil Sie den Text zu gut kennen!

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